Software Freedom Day 2011 in Köln
Termin: 17. September 2011 von 10:00 bis 17:00 Uhr
Ort: Coworking Cologne, Köln-Mülheim
Programm
10:00 - Feierliche Eröffnung
10:15 - Andreas Klein: 20 Jahre Linux!
10:45 - Dr. Michael Stehmann: Canzeley – Entwicklung eines Freien Programms für Rechtsanwaltskanzleien auf der Grundlage von OpenOffice.org und MySQL
11:15 - Udo Pütz: Karten-Webanwendungen erstellen mit Openlayers und Openstreetmap
11:45 - Wolfram Schwenzer: Literate Programming à la Knuth
12:30 - Mittagspause
14:00 - Alexander Bahlo: Signieren von Dokumenten in OpenOffice.org/LibreOffice
14:30 - Michael Macherey: 3D-Drucken und freie Software
15:00 - Robert Stanowski: Fräsen mit freier Software
15:30 - Harald Weidner: Cluster Computing
Andreas Klein: 20 Jahre Linux!
Entstehungsgeschichte und Werdegang von Linux:
- Entwicklung und Diversifizierung der Distributionen
- Vergleich zwischen binären- und quellbasierenden Distributionen
- Die Mär von: “Wat nix koss, dat es och nix.”
Informationen zur Person
RC-Modellflieger und Elektronik-Bastler von Kindesbeinen an.
Gelernter KFZ-Meister mit 20 Jahren Berufserfahrung, seit 10 Jahren für die Automobilindustrie tätig,
davon die letzten 6 Jahre als technischer Autor/Illustrator.
Seit 1986 PC-User (DOS, GEM, Windows) und PC-Hardware-Bastler.
Erster Kontakt zu Linux im Jahr 2003, um mit Fli4Lan und Qos Bandbreitenmanagement im eigenen Netzwerk zu realisieren.
Bis zum Installieren meiner ersten Linux-Distribution wartete ich leider noch bis 2006.
Seitdem habe ich das schier unendliche Linux-Universum für mich entdeckt und wurde aus Überzeugung zum Fan
und Fürsprecher von Linux und den dahinter stehenden (FOSS) Prinzipien.
Windows verwende ich seitdem nach Möglichkeit nicht mehr.
Dr. Michael Stehmann: Canzeley – Entwicklung eines Freien Programms für Rechtsanwaltskanzleien auf der Grundlage von OpenOffice.org und MySQL
Bei der Durchsetzung Freier Software in Unternehmen und Verwaltungen haben “branchenspezifische Softwarelösungen” eine Schlüsselrolle. Canzeley ist ein Freies Kanzleiprogramm für Rechtsanwaltskanzleien. Das Freie Büroprogramm OpenOffice.org ist die Basis dieser Anwaltssoftware. Die Daten werden in einer MySQL-Datenbank verwaltet.
Das Programm wird kurz vorgestellt und die Motivation für dieses Projekt erläutert. Sodann werden die gewählten Anforderungen an diese Software aufgeführt und die Entscheidung für OpenOffice.org und MySQL erläutert. Anhand der Entwicklungsgeschichte werden die Vorzüge der gewählten Basis dargestellt. Diskutiert werden soll, ob und wie das Beispiel “Canzeley” auf andere Bereiche übertragbar ist.
Informationen zur Person
Michael Stehmann wurde 1957 in Düsseldorf geboren, ist verheiratet und Vater zweier Töchter. Nach dem Studium der Rechtswissenschaft an der Universität zu Köln absolvierte er das Referendariat im Rheinland, Nach der zweiten juristische Staatsprüfung wurde er im Dezember 1987 als Rechtsanwalt zugelassen. Auch die Promotion erfolgte an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln. Seit März 1999 ist er als selbstständiger Rechtsanwalt in Langenfeld /Rheinland tätig.
Mit dem Computer ist er noch in der “Acht-Bit-Epoche” in Berührung gekommen. Seit dem Sommer 2002 befasst er sich mit Debian GNU/Linux. Er ist Fellow der Free Software Foundation Europe, Mitglied der Freedom Task Force und Observer im Projekt OpenOffice.org.
Material
Udo Pütz: Karten-Webanwendungen erstellen mit Openlayers und Openstreetmap
Nach kurzer Einführung in die Hintergründe von Openstreetmap und Openlayers werden, anhand von praktischen
Beispielen, folgende Punkte dargestellt:
- die Einbindung einer Karte in die eigene Webseite
- die Darstellung von Punkten und Zusatzinfos in die Karte (POI)
- Markierung von Flächen mit Zusatzinformationen
Informationen zur Person
Udo Pütz, Fachinformatiker für Systemintegration, beschäftigt sich schon seit 2000 mit GNU/Linux.
Für die Piratenpartei Aachen und den Arbeitskreis Überwachung hat er Kartenanwendungen auf Basis
von Openlayers und Openstreetmap erstellt. Vor kurzem hat er sich selbständig gemacht.
Wolfram Schwenzer: Literate Programming à la Knuth
Eine umfassende Programmdokumentation wird leider immer noch von vielen Programmierern als verzichtbarer “Luxus” betrachtet; eine solche Einstellung behindert die Wiederverwendung von Code und die Kommunikation mit Mitarbeitern in Projekten.
Der “Informatikpapst” Donald E. Knuth hat bereits vor Jahrzehnten bei der Schaffung seiner ΤΕΧ und METAFONT Programmsuite ein Dokumentationstool geschaffen, das in einer weiterentwickelten Variante (NoWEB) erlaubt, Programme INNERHALB einer Dokumentationsumgebung zu entwickeln, sodaß die künstliche räumliche Trennung zwischen verbalen Erläuterungen und dem technischen Korsett der Programmsyntax aufgehoben wird.
Da die Dokumentation selbst in der mächtigen Beschreibungsschreibe ΤΕΧ verfaßt wird, lassen sich so auch Matrizen, Mehrfachintegrale, nichteuropäische Schriften und chemische Strukturformeln zeitgleich mit den sie verarbeitenden Programmen eingeben, was sonstige Programmdokumentationstools hoffnungslos überfordern würde.
Der Vortrag stellt die Vorgehensweise bei einem Projekt vor, in dem ganz unterschiedliche Programmsprachen in einem gemeinsamen Dokument verwendet wurden und das neben den Programmteilen (in maschinenlesbarer Form) eine .pdf-Datei ausgibt, die eine umfassende Beschreibung & Erläuterung dieser Programme (nebst Inhalts- und Stichwortverzeichnis) umfaßt.
Informationen zur Person
Wolfram Schwenzer, Diplommathematiker, Informatiklehrer, mehrere Jahre in der Lehrerfortbildung (mnu) tätig, interessiert sich für audiovisuelle Kommunikation & webbasierte Dokumentationsverfahren sowie die zugehörigen Tools (Unicode, Docbook, ΤΕΧ & Co) und verwendet seit langem frei zugängliche, betriebssystemunabhängige Software in diesem Bereich.
Alexander Bahlo: Signieren von Dokumenten in OpenOffice.org/LibreOffice
Sichere Dokumente und Makros in Office-Dokumenten? Was sind signierte Dokumente, welchen Vorteil bieten sie? Dieser Vortrag zeigt die praktische Anwendung von kostenfreien CAcert-Zertifikaten anhand der Signierung von Dokumenten und Makros.
CAcert will die Open Source-Philosophie auf die IT-Sicherheitswelt übertragen und bietet kostenfreie Zertifikate für E-Mail, SSL und Dokumentensignatur sowohl für Privatleute, als auch Firmen.
Informationen zur Person
Alexander Bahlo ist staatlich geprüfter Informatiker und arbeitet als IT-Spezialist im Bereich Customer Application Support/Customer Care. Vor der “PC-Zeit” hat er sich bereits mit CP/M auseinandergesetzt, später mit Betriebssystemen wie OS/2, auf dem er StarOffice, den Vorläufer von OpenOffice.org eingesetzt hat. Linux kam Mitte der Neunziger hinzu und damit auch die Beschäftigung mit dem Thema IT-Sicherheit.
Bei CAcert ist Alexander Bahlo als Assurer zur Identitätsüberprüfung von Privatleuten und Firmen, sowie als Pressesprecher tätig.
Harald Weidner: Cluster Computing