Software Freedom Day 2010 in Köln
Termin: 18. September 2010 von 10:00 bis 17:00 Uhr
Ort: im Schulungsraum des ASB Köln
Programm
10:00 - Feierliche Eröffnung
10:15 - Dr. Michael Stehmann: Freie Software – was, wieso, warum?
10:45 - Claus Kalle: Das frühe Internet als Katalysator für Open Source-Software: Das Internet in Deutschland – Ein alter Hut?
11:15 - Stefan Marx: Praktische Aspekte der Open Source-Entwicklung am Beispiel von openCU
11:45 - Helmut Hullen: Arktur als Schulserver – auch für Laien
12:30 - Mittagspause
14:00 - Dieter Broichhagen: Das Content Management System (CMS) “Joomla!” virtualisiert als Entwicklungsumgebung für den Betrieb auf einem Desktop-PC unter Linux oder Windows
14:30 - Michael Aubermann: Einsatz Freier Software bei Gemeinnützigen Organisationen: Chancen für beide Seiten
15:00 - Python User Group Köln: Die freie Programmiersprache Python mit Beispielen für ihren praktischen Einsatz
15:30 - Harald Weidner: Mehrere Betriebssysteme auf einem Rechner mit VirtualBox
Dr. Michael Stehmann: Freie Software – was, wieso, warum?
Die fundamentalen Fragen “Was ist Freie Software?”, “Wieso soll man Freie Software einsetzen?” und “Warum gibt es Freie Software?” sind Gegenstand des einleitenden Vortrages. Die Welt Freier Software ist vielgestaltig. Dies gilt sowohl für die Programme, aber auch für die Menschen und Projekte. Am Anfang des Tages soll daher ergründet werden, was sie verbindet.
Informationen zur Person
Michael Stehmann wurde 1957 in Düsseldorf geboren, ist verheiratet und Vater zweier Töchter. Nach dem Studium der Rechtswissenschaft an der Universität zu Köln absolvierte er das Referendariat im Rheinland, Nach der zweiten juristische Staatsprüfung wurde er im Dezember 1987 als Rechtsanwalt zugelassen. Auch die Promotion erfolgte an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln. Seit März 1999 ist er als selbstständiger Rechtsanwalt in Langenfeld /Rheinland tätig.
Mit dem Computer ist er noch in der “Acht-Bit-Epoche” in Berührung gekommen. Seit dem Sommer 2002 befasst er sich mit Debian GNU/Linux. Er ist Fellow der Free Software Foundation Europe, Mitglied der Freedom Task Force und Observer im Projekt OpenOffice.org.
Claus Kalle: Das frühe Internet als Katalysator für Open Source-Software: Das Internet in Deutschland – Ein alter Hut?
Heute ist es in aller Munde – das Internet mit seiner amorphen, weltweit präsenten Infrastruktur als Basis für viele intelligente Netzdienste und nicht mehr umkehrbare Entwicklungen. Doch das war nicht immer so – wie es doch dazu kam, schildert dieser Vortrag. Es handelt sich weitgehend um eine Reprise des gleichnamigen Vortrags des Autors im Rahmen der Wizards of OS 1 Konferenz, Berlin Sommer 1999.
Informationen zur Person
Claus Kalle wurde am 13. März 1957 in Köln geboren, ist verheiratet und hat vier Kinder. Er erhielt sein Diplom nach dem Studium der Physik an der Universität zu Köln im Jahre 1984 und setzte danach seine Arbeit am regionalen Rechenzentrum der Universität zu Köln (RRZK) als Mitarbeiter in der Betriebssystemgruppe fort. Mit der Einführung der Internet-Technik 1986 bekam er intensiven Kontakt zu UNIX. Seit 1989 leitet er die Abteilung Systeme am RRZK und beteiligte sich Anfang der 90-er Jahre als Leiter der WiN-IP-Arbeitsgruppe des DFN-Vereins an der Verbreitung der TCP/IP-Protokolle im DFN-Umfeld. Gegen Ende des Jahrtausends engagierte er sich in verschiedenen Positionen im Vorstand der German Unix User Group (GUUG) und war für das Programm des Frühjahrsfachgesprächs verantwortlich.
Heute ist der Einsatz und Betrieb von sehr leistungsfähigen UNIX-Serversystemen in einer heterogenen, offenen Rechenzentrumsumgebung mit einer Mainframe-losen Infrastruktur als infrastrukturelle Dienstleistung für eine sehr grosse Universität alltägliche Herausforderung. In den letzten Jahren sind Hochverfügbarkeit, Datenhaltungskonzepte und Ressourcen-Virtualisierung zu seinen bevorzugten Arbeitsbereichen geworden.
Stefan Marx: “Praktische Aspekte der Open Source-Entwicklung am Beispiel von openCU”
Die Videokonferenz-Software openCU dient in diesem Vortrag als Beispiel, um in die Organisation von
Open Source-Projekten einzuführen. Es werden folgende Themen angesprochen:
- internationale Projekt-Organisation
- Kommunikation in informellen Gruppen
- Bestimmung der Werkzeuge
- Programmieren in internationalen Netzen
- Einsatz von Web-Resourcen
- Source-Synchronisation
- Projekt-Entwicklung
Informationen zur Person
Seit über 20 Jahren im IT Consulting im internationalen Bereich unterwegs, dabei von Anfang an mit Linux (ab Vers. 0.98) und z. B. den GNU Tools in der Entwicklung tätig.
Eine detaillierte Vorstellung des Autors befindet sich in Form eines Lebenslaufs auf den Seiten von
Marx Consulting.
Helmut Hullen: Arktur als Schulserver – auch für Laien
Die Schulträger haben kein Geld, Schüler sollen mit Internet und Intranet umgehen können und irgend jemand soll das Schulnetz betreuen - auch wenn er eigentlich nicht dafür ausgebildet ist.
Eine akzeptable Lösung: der “c’t/ODS-Schulserver (Arktur)”. Er ist so konzipiert, dass er auch von Computerlaien zuverlässig eingerichtet und betrieben werden kann. Das Projekt existiert seit 15 Jahren; nach vorsichtigen Schätzungen sind mehr als 2000 Schulen entsprechend ausgestattet. “Arktur” hat zudem eine gut besuchte Mailingliste, über die Probleme binnen kurzer Zeit umfassend gelöst werden können – ohne Anforderung einer Fremdfirma.
Während des Vortrags wird ein solcher Server installiert (vorher und nachher auch am Arktur-Stand).
Informationen zur Person
Helmut Hullen lebt in Braunschweig, ist Linux-Nutzer seit 1995 und engagiert sich seit 2003, beginnend mit der Version 3.4, als Maintainer des c’t/ODS-Schulservers “Arktur”.
Dieter Broichhagen: Das Content Management System (CMS) “Joomla!” virtualisiert als Entwicklungsumgebung für den Betrieb auf einem Desktop-PC unter Linux oder Windows
Wie kann ein Joomla!-Webserver auf einen normalen Desktop-PC oder Notebook ohne Internetzugang betrieben werden, um damit Joomla!-Webseiten zu bauen? Der Schlüssel hierzu ist die Virtualisierung, indem man z.B. ein Linux-System wie Ubuntu 9.04 in einer VirtualBox installiert und darin Joomla! betreibt. So kann jeder Joomla! studieren und kennen lernen ohne einen Provider und ohne Webspace im Internet einfach auf dem eigenen Home-PC unter den Betriebssystemen Linux oder auch Windows.
Es gibt auch eine schriftliche Anleitung zur Installation von Joomla! in einer VirtualBox als PDF-Datei.
Informationen zur Person
Dieter Broichhagen wurde am 24. Dezember 1956 in Troisdorf geboren, ist seit 29 Jahren verheiratet und hat eine 25jährige Tochter. Er machte nach der Hauptschule eine Lehre als Starkstromelektriker bei der Deutschen Bahn. Seinen Wehrdienst leistete er 1976/1977 bei der Marine als Tastfunker ab. 1980 bildete er sich weiter zum “staatl. geprüften Elektrotechniker”. Seit 2001 arbeitet er als Netzwerkadministrator in einem mittelständigen Unternehmen in Hilden.
2005 veröffentlichte er sein Buch “Irrfahrt durch die Depression”. 2006 rief er das Projekt illugen-collasionen ins Leben, die lautlose Kunst der digitalen Fotografie und ihre anschließende geringfügige Bearbeitung der Fotos am PC. 2007 wurde er aktives Mitglied als Bass im Gospelchor “Spirit of Change” der im Jahr 2009 “Chormeister 2009” wurde. Seit 2008 ist er auch aktives Mitglied beim Linux-Workshop an der Universität in Köln. Seit 32 Jahren malt er außerdem mit Tusche, Bleistift, Buntstift und Pastelkreide.
Seit 1997 beschäftigt er sich mit Linux-Systemen wie openSUSE, Debian und Ubuntu. Joomla! lernte er letztes Jahr kennen und das war für Ihn der Auslöser für die Virtualisierung von Joomla! unter Linux, um den Einstieg in Joomla! zu vereinfachen, damit auch Anfänger eine Chance haben sich damit zu beschäftigen. So ganz nebenbei lernt man auch ein wenig von Linux kennen und dessen Einsatzmöglichkeiten.
Michael Aubermann: Einsatz Freier Software bei Gemeinnützigen Organisationen: Chancen für beide Seiten
Open Source Projekte sind selbst im Kern Non Profit-Organisationen. Sie haben Anreiz-Beitragsmodelle wie NPOs. Gleich und Gleich gesellt sich gern, sagt ein Sprichwort. Warum also setzen NPO nicht konsequent auf Freie Software?
Ausgehend von der Ähnlichkeit der aktuellen Herausforderungen für NPO und FOSS werden Chancen für beide Seiten entwickelt und dargestellt. Ausgezeichnete Erfahrungen mit FOSS bei der Bürgerstiftung Köln zeigen, dass das Vorurteil der mangelhaften Benutzerfreundlichkeit und fehlender Funktionalität längst nicht mehr gültig ist.
Informationen zur Person
Michael Aubermann, geboren 1967, Diplom-Volkswirt, Studium der Volkswirtschaft und Wirtschaftsinformatik an der Universität zu Köln.
Verheiratet, 3 Kinder. Über 20 Jahre Erfahrung als Unternehmer im IT-Umfeld tätig, arbeitet als Vorstand Technologie und
Entwicklung bei der Ropardo AG (IT-Outsourcing in der Touristik).
Ehrenamtlich seit 2003 engagiert, seit 2008 Mitglied im Vorstand der
Bürgerstiftung Köln.
Python User Group Köln: Die freie Programmiersprache Python mit Beispielen für ihren praktischen Einsatz
Andreas Albrecht, Reimar Bauer, Andreas Schreiber et al.
Python ist eine freie, klar strukturierte Allzweck-Programmiersprache, die sowohl Programmieranfängern einen leichten Einstieg erlaubt, als auch Profis bei der Umsetzung komplexer Ideen nicht im Wege steht. Python unterstützt verschiedene Programmier-Denkweisen (imperativ, funktional, objektorientiert), so dass erarbeitete Fähigkeiten gut auf andere Programmiersprachen übertragen werden können. Die Sprache wird professionell von vielen Firmen und Institutionen und auch in vielen Open-Source-Projekten eingesetzt.
Im Vortrag wird Python kurz vorgestellt. Anschliessend berichten Mitglieder der Python User Group Köln anhand einiger Beispiele, wie Python im Berufsalltag oder privat (z.B. durch die Mitarbeit in Open-Source-Projekten) eingesetzt wird.
Informationen zur der vortragenden Gruppe
Die Python User Group Köln (pyCologne) ist eine Gruppe von Python-Interessierten aus der Region Köln-Bonn-Düsseldorf und zum Teil auch darüber hinaus. Sie setzt sich zusammen aus Studenten, Berufstätigen sowie ehemaligen Berufstätigen, Anfängern, Profis und solchen, die es werden wollen. Die Teilnehmer kommen aus unterschiedlichen Tätigkeitsbereichen, sind bei privaten Firmen, öffentlichen Gesellschaften und Forschungseinrichtungen beschäftigt, sowie teils auch selbstständig. Wir wollen durch unsere Treffen Python-Interessierten die Möglichkeit geben, Kontakte zu knüpfen, sich auszutauschen und sich gegenseitig bei Vorträgen, Präsentationen und Diskussionen interessante Projekte vorzustellen und natürlich auch Hilfestellung beim Einsatz von Python in den verschiedensten Gebieten zu leisten.
Harald Weidner: Mehrere Betriebssysteme auf einem Rechner mit VirtualBox
VirtualBox ermöglicht es, auf einem Rechner mehrere Betriebssysteme in virtuellen Maschinen zu installieren und gleichzeitig zu nutzen. Der Vortrag gliedert sich in drei Teile:
- Vorstellung des Produktes VirtualBox, seiner Möglichkeiten und Lizenzbedingungen
- Einrichtung und Konfiguration einer virtuellen Maschine am praktischen Beispiel
- Nutzung vorgefertigter virtueller Maschinen aus dem Internet
Informationen zur Person
Harald Weidner kam an einem Messestand der Hobby+Elektronik 1992 in Stuttgart erstmals mit Linux in Berührung.
Nach SLS, SUSE und Slackware nutzt er seit 1996 vorwiegend Debian GNU/Linux, seit 2006 zudem Ubuntu.
Zu seinen Interessensgebieten gehören Linux-Server, Internet-Dienste, IT-Sicherheit, Datenbanken, Monitoring,
Hochverfügbarkeit und Virtualisierung.
Beruflich ist der Diplom-Informatiker im Rheinland als Berater für Linux und Open Source Software in Rechenzentren tätig.
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